22.05 Adaptation. Stadterkundung und ein Besuch im Lviv Regional Youth Center

Адаптация

Это название я выбрала не случайно, ведь сегодня все мероприятия были направлены на то, чтобы и немецкой, и украинской стороне было легче освоиться во Львове и иметь представление о деятельности эффективных молодежных организаций.
Сразу после завтрака мы направились в наш зал для конференций, чтобы познакомиться с презентацией о работе ВО НМУ. Для начала Диана (руководитель нашего проекта) провела нам динамичный интерактив, чтобы разбудить нас и заинтересовать. Меня это взбодрило. Я люблю игры. Ребятам тоже понравилось, все включились. Затем перешли к презентации. Все с интересом слушали, затем задавали вопросы.



Далее нас ожидала «Языковая анимация». Я такое видела впервые. Немецкоязычным участникам предлагалось выучить ряд распространенных фраз и цифр на украинском и потом в игровой форме закрепить материал. Например, мы моделировали ситуацию «В кафе». Было забавно.
Перед обедом для нас провели увлекательную пешую экскурсию по городу. Я впервые слушала немецкоговорящего гида. Было непривычно и захватывающе. Мы обошли много локаций.



После обеда мы знакомились со львовской общественной молодежной организацией. Об этом подробнее расскажет моя подруга Мари.



Затем нас ожидала автобусная экскурсия по Львову. Внезапно начавшаяся гроза не испортила наших планов. Мы продолжили знакомство с городом, узнали его богатую историю, насладились прекрасной архитектурой.



После ужина отправились в хостел обсудить свои впечатления за довольно-таки динамичный день и написать данный блог. Не смотря на то, что чувствуется некая усталость, я довольна прожитым днем. Уверена, что ребята со мной согласятся. Верим в то, что далее нас ждут не менее интересные мероприятия и знакомства.

"Here I am empowered" - Slogan des Lviv Regional Youth Center 

Am Nachmittag besuchten wir das "Lviv Regional Youth Center" (Львівський обласний молодіжний центр). Dieses besteht zwar schon offiziell, seit es die Lemberger Stadtverwaltung 2001 ins Leben gerufen hat, doch bis 2015 fristete es sein Dasein lediglich auf dem Papier, wie uns Arsen Yatsenko erzählt, der in Lviv Jura studiert und mit seinen 21 Jahren schon viel um die Ohren hat, da er sich freiwillig im Jugendzentrum engagiert. So viele Projekte, dass er selbst manchmal durcheinander kommt, entschuldigt er sich im Vorhinein. Nach der „Revolution der Würde“ hat das Engagement von und für die Jugend in Lviv Fahrt aufgenommen. Angesteckt vom Enthusiasmus der Ereignisse fand das Jugendzentrum nun endlich die Bestimmung, für die es von Anfang an gedacht war.


Dafür mussten allerdings zunächst einmal die Mitarbeiter ausgetauscht werden, die es in den Jahren zuvor nicht geschafft hatten, das Zentrum florieren zu lassen. Danach übernahmen die Jugendlichen ihr Schicksal selbst in die Hand, suchten einen neuen Standort und renovierten die Räumlichkeiten, welche zuvor offiziell dem Architekturamt der Stadt gehörten, in denen aber schon lange nicht mehr gearbeitet worden war. Entrümpeln war angesagt. Alles, was sich dort finden ließ, unter anderem jede Menge Altpapier, wurde zu Geld gemacht – bei der Sammelstelle abgegeben, sprangen immerhin 1500 Griwna heraus. Der Staat bot den Engagierten zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei finanzielle Unterstützung an. Alle Räume wurden anschließend in Eigenarbeit, ohne Handwerker, wieder aufgehübscht. Dabei hätten sie viel gelernt, sagt Arsen, auch wenn das bedeutete, den Laminatboden zweimal verlegen zu müssen.

Inzwischen zahlt die Stadtverwaltung das Honorar der fünf hauptamtlichen Mitarbeiter sowie die Miete inklusive anfallender Nebenkosten. Darüber hinaus engagieren sich im Zentrum 30 VolonteurInnen und zwölf Jugend-Journalistinnen. Gemeinsam mit den pädagogisch geschulten hauptamtlichen Kräften organisieren sie Projekte wie den „Journalismus Marathon“, bei dem Jugendliche über einen Zeitraum von 2-3 Monaten das journalistische Handwerk lernen können, sowie einen Workshop zu „Möglichkeiten des Engagements“, der dabei helfen soll, Jugendzentren auch in anderen Städten zu etablieren, und auch einen weiteren Workshop, in dem Schüler älterer Jahrgänge die Grundlagen des Projektmanagements erlernen sollen. Letzteres soll die „Leadership“-Kompetenzen der Jugendlichen stärken. Außerdem wird mehrmals die Woche Englisch-Unterricht angeboten.

Dass alle Aktivitäten hier wahrscheinlich ernster genommen werden, als man zunächst vermuten mag, wird durch die Plakate unterstrichen, die dort großformatig die Wände zieren: Heroische Portraits einer Krankenschwester auf dem Maijdan und vom entschlossen dreinblickenden Kämpfer eines Freiwilligen-Batallions. Plakate dieser Art wurden 2014 auf Initiative des Präsidenten überall in der Stadt aufgehangen, „um den Geist der Menschen zu stärken“, wie Arsen berichtet. Nach Ende der Kampagne hängen sie nun hier in den Räumen des Jugendzentrums. Begleitet werden sie von einem Banner mit einem Zitat von Jewhen Konovalez: “Im Feuer wird der Eisen zu Stahl, im Kampf wird das Volk zur Nation".
 




Wir fragen, warum genau die Plakate und das Banner hier aufgehangen wurden. Die Antwort fällt nüchtern aus: „Irgendwas musste hier an die Wand.“ (zu den Plakaten) und „das hat einen rein praktischen Nutzen“ (zu dem Banner, denn er würde umgedrehter Weise auch für Filmscreenings benutzt werden). Man hätte hier gewiss auch andere "Dekorationsmaterialien" aufhängen können. Für unsere „deutschen“ Ohren klingt das alles viel zu sehr nach einem Nationalismus, gespickt mit martialischer Rhetorik, den wir - unter anderem aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit unseres Herkunftslandes, aber auch darüber hinaus - nicht gut heißen können. Aber wir wissen auch, dass man nationalistische Tendenzen in der Ukraine trotzdem sehr differenziert betrachten muss.

Die Räumlichkeiten wurden von den Menschen sehr Stadt sehr gut angenommen. Über ein Online-System kann man sich eintragen und seine Veranstaltungen – sofern sie nicht politischer oder konfessioneller Natur sind – durchführen. So bietet das Jugendzentrum neben seinen eigenen Projekten auch anderen NGOs eine Plattform. Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau geplant: Ein Hostel, eine Küche und weitere Veranstaltungsräume sollen hinzu kommen. Dafür reichen die 100 m² aktuell nicht aus – es wird nach weiteren Räumlichkeiten gesucht. Irgendwann soll das Zentrum dann das Qualitätslabel „nationales Jugendzentrum“ erhalten. Auch die Kooperation mit ausländischen Partnern soll ausgebaut werden.

 


Viele Grüße,
Katrin und Marie-Thérèse

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